Herr Zimmer, wie kam es zu Ihrem Interesse am Film?
Ich habe mich schon als Schüler und Student für anspruchsvolle und wertvolle Filme interessiert. Bereits damals habe ich mir schon gedacht: Kino und Kneipe, das wär‘s. Doch dann musste ich erst einmal Geld verdienen und als ich Rentner wurde habe ich mir dieses Hobby schließlich gegönnt. 2007 habe ich mit dem Foolskino angefangen, das ging bis 2011.
Was fasziniert Sie gerade an der analogen Filmkunst?
Mit der Digitalisierung geht der Nachwelt etwas verloren, das ist auch der Grund, warum ich das noch mache: Ein analoger Film hat eine Abfolge von 24 Bildern pro Sekunde. Und zwischen jedem Bild ist es genauso lange schwarz wie es dann wieder hell ist. Das kann unser Kopf nicht verwerten, die Bilder bewegen sich dadurch. Auch der Hirnforscher und Nobelpreisträger Eric Kandel aus Wien hat das untersucht und sagt, der analoge Film sei „ein Festival für das Gehirn“.
Haben Sie einen erklärten Lieblingsfilm?
Ich hab wahnsinnig viele Lieblingsfilme! Sie müssen nachhaltig sein und sich in die Hirnrinde einbrennen. Wenn ich am nächsten Morgen noch immer an den Film denke, dann war er gut – egal ob Thriller oder Komödie. Es muss Inhalt transportiert werden – wie ein Stein im Schuh, der weh tut.
Sie zeigen im Foolskino analoge Filme – wie läuft das ab?
Wir spielen einmal im Monat politische und ganz alte Filme. „Play it again“ nennen wir den Abend. Immer am ersten Mittwoch im Monat um 20.30 Uhr zeigen wir einen alten Film, den man sonst im Augenblick nicht sehen kann. Eben nur in Kinos, die noch analoge Filmvorführanlagen haben und davon gibt es nicht mehr viele. Jetzt ist Sommerpause, am 01.10. zeigen wir dann „Im Laufe der Zeit“ von Wim Wenders.
Text: Daniela-Lieselotte Martin und Viktoria Specht