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Ein Interview mit dem Musiker Johann Obermeier

Ein bayerischer Zither-Spieler in Bombay

Herr Obermeier, wie sind Sie zur Musik gekommen? Seit wann machen Sie Musik?
Ich habe mit sechs Jahren angefangen mit der Zither Musik zu machen. Der Wunsch, ein Instrument zu lernen, ging von mir aus. Ich hatte damals einen sehr strengen Lehrer. Wenn ich mich verspielt habe, drückte er meinen Finger so lange auf die harte A-Seite, bis ich anfing zu weinen. Später waren die Klarinette und das Tenorsaxophon meine Hauptinstrumente. Ich habe 25 Jahre lang die erste Klarinette bei der Tölzer Stadtkapelle gespielt. Allerdings hatte ich die Zither nie ganz aufgegeben. Später studierte ich neben meinem Handwerk am Richard-Strauß-Konservatorium bei Frau Grünwald-Brandlmeier klassische Zither.

Was ist das Besondere, in Valley zu musizieren?
Ehrlich gesagt musiziere ich in Valley selbst fast nie. Eigentlich nur alle zwei Jahre zu den Valleyer Kulturtagen. Ansonsten spiele ich in München, im Raum Tegernsee, in Schliersee, Bad Wiessee oder in Aying. In Valley bin ich vor allem der Schuster – der Schuster Hans eben.

Wer oder was beeinflusst Ihre Musik?
Der Ton und die Resonanz des Musikinstruments.

Welche Art von Besuchern kommt zu Ihren Auftritten?
Auch wenn Sie es nicht glauben wollen: Von der Bundeskanzlerin und ihren Ministern über beispielsweise den Generalintendanten der Semper Oper, Reeder aus Bremen, aber auch chinesische Ministerpräsidenten oder Ärzte. Halt ganz gemischt (lacht).

Kommen Sie aus dieser Gegend ?
Ich bin in Unterdarching geboren. Das Haus, in dem ich wohne und meine Werkstatt stehen neben meinem Elternhaus.

Haben Sie eine Idee, warum Valley so reich an Kunst und Kultur ist?
Das Voralpenland hat viele musikalisch begabte Menschen hervorgebracht. Vielleicht hängt das mit der Landschaft zusammen. Ich weiß es nicht.

Spiegelt sich Ihre Herkunft in Ihrer Musik wieder?
Ganz bestimmt. Ich spiele heute sehr viel Volksmusik, Wiener-Musik, aber auch Schlager.

Typische Valleyer Musik – was verstehen Sie darunter?
Die typische Valleyer Musik ist die bayerische Volksmusik und alpenländische Musik.

Venezuela, Nepal, Las Vegas – einige Valleyer Musiker kommen ganz schön rum in der Welt! Wie ist es, so weit weg von der Heimat zu spielen?
Ich bin mit meiner Zither öfters in Bombay, Neu-Delhi, aber auch in England und Charlotte (New Jersey, USA) aufgetreten. In England war immer „Der dritte Mann“ aus dem Hitchcock-Film gefragt und in Indien musste ich im Rahmen der deutschen Wochen hundertmal „Lilly Marleene“ spielen. Im Ausland und vor dem Hintergrund einer ganz anderen musikalischen Kultur zu spielen, ist schon außergewöhnlich. Besonders stark habe ich den Kontrast in Indien erlebt, wo Musiker ein Thema endlos variieren und die Tongebung völlig anders ist als in der westlichen Welt. Im Ausland zu spielen, war immer ein Erlebnis für mich – in musikalischer und menschlicher Hinsicht.

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